Die 185km-Fahrt am nächsten Tag zum Ziel Cannero am Lago Maggiore soll laut Navigationsgerät knapp 2,5 Stunden dauern. Wir haben uns dafür über 7 Stunden Zeit gelassen, weil die Schönheit der Schweiz uns einfach nicht losgelassen hat. Von Luzern aus geht es zunächst ins benachbarte Stans, von wo aus man einen phänomenalen Blick auf den Vierwaldstättersee genießen kann. Im weiteren Verlauf fahren wir immer wieder von der Autobahn ab, weil es auf der Karte aussieht, als könnte man an einen schönen See oder anderen Aussichtspunkt kommen. Das absolute Highlight der Strecke ist dann der Gotthardpass. Selbstverständlich bevorzugen wir Passstraße gegenüber dem schnelleren und kürzeren Tunnel und das stellt sich als die absolut richtige Entscheidung heraus. Nicht nur, weil der Tunnel zu der Zeit in beide Richtungen vollgesperrt ist, sondern auch weil der Gotthardpass eine wahnsinnig schöne Strecke ist. Zum Glück sind dort in angenehm kurzen Abständen Haltebuchten am Straßenrand eingebaut, sodass wir auf dem Weg hoch gefühlt in jeder Bucht halten um den Blick auf Berge und Schluchten zu genießen und den RS6 vor der Kulisse zu fotografieren. Nach jeder Kurve ist die Aussicht schöner als vorher.

Hier kann der Wagen dann auch endlich unter Beweis stellen, wo seine Stärken stecken. Im RS6 Performance wurde das 4,0-Liter-V8-TFSI-Aggregat aus dem RS6 Avant nochmals modifiziert und bietet mehr Leistung und mehr Dynamik. Dafür sorgen 445 kW (605 PS) für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 305 km/h. Getreu dem Claim „Born on the track. Built fort he road“ ist die Fahrt über den Gotthardpass im fahrerischen Sinne höchst unterhaltsam. Das Sportfahrwerk mit automatischem Wankausgleich, die Dynamiklenkung mit wunderbarer Lenkübersetzung und das Sportdifferenzial an der Hinterachse sorgen für eine hohe Agilität in den Kurven der Passstraße. Auch die Keramikbremsen können hier eindrucksvoll zeigen, was sie drauf haben.

Auf dem Gipfel angekommen ein kurzer Stop beim Museo nazionale del San Gottardo. Und nochmal die Überlegung, nicht vielleicht doch die alte Gotthardstraße (Tremola) mit ihren Pflastersteinen zu fahren. Die Entscheidung fällt dann aber doch auf die neue Gotthardstraße, deren Abfahrt nicht minder spektakulär ist.

Die italienische Grenze überqueren wir auf der Küstenstraße, die am Lago Maggiore entlangführt, der Via Valmara. Die letzten Kilometer zum Ziel sind dann noch einmal besonders beeindruckend mit hohen Felsen rechts, einer ziemlich schmalen Straße, die in Italien aber locker als Landstraße durchgeht und einem atemberaubenden Blick über den See.

Die nächsten Tage sind eine Mischung aus Erholung und Erkundung. Wenn wir nicht gerade am Strand liegen oder im Wasser baden, sitzen wir also im RS6 und erkunden die Gegend, hangeln uns steile und enge Serpentinen hinauf auf die Hausberge des Lago Maggiore oder genießen die Fahrt auf der Straße direkt am See.

Keyfacts

Car: Audi RS6 Performance

Client: Audi Deutschland

Location: Frankfurt, Germany / Lucerne, Switzerland

Date: August – September 2016

Das letzte Kommentar und 2 weitere Kommenar(e) müssen genehmigt werden.
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Audi RS4 Avant

/

Das neue Audi S5 Coupé

/
Was soll man sagen? Gnadenlose Power und Kraft, ein wunderschönes Design, das Sportlichkeit, Fortschritt und Aggressivität ausstrahlt und darüber, dass ich riesen Fan vom Interieur bei Audi bin, habe ich auf diesem Blog schon häufig genug geschrieben.

Arbeitstier? Lifestyle-Premium-Pickup? Der neue VW Amarok

/
Als ich vor kurzem von Volkswagen Automobile Frankfurt die Anfrage erhielt, ob ich Interesse hätte, den VW Amarok zu testen, war ich zugegebenermaßen doch etwas überrascht. Amarok? Das ist doch ein Fahrzeug für Bauunternehmer, Förster, Gärtnereien, aber nicht für den Privatgebrauch. Oder ? ...